Deutliches Zeichen gegen Gewalt an Frauen

Gewalt an Frauen ist in unserer Gesellschaft leider noch immer allgegenwärtig. Laut der EU-Kommission erfährt jede dritte Frau in Europa mindestens einmal im Leben körperliche oder sexualisierte Gewalt. Auch erschreckend sind die Zahlen, die die „Wetzlarer Neue Zeitung“ am 25. November 22 zum internationalen Aktionstag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen veröffentlichte. Dort wurde berichtet, dass jeden dritten Tag eine Frau durch ihren derzeitigen oder ehemaligen Lebenspartner stirbt.

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Das Bundeskriminalamt untermauert diese Zahlen ebenfalls. So zeigt eine Erhebung aus dem Jahr 2021, dass 143.604 Frauen einer Gewalttat zum Opfer fielen, die von Partnern oder Ex-Partnern ausgingen. Die meisten Taten werden nach wie vor von Männern verübt und machen derzeit etwa 78,8 Prozent aus. Bundesinnenministerin Nancy Faeser merkt zusätzlich an: „Wenn Männer Frauen töten, weil sie Frauen sind, dann ist es angemessen und auch notwendig, von Femizid zu sprechen.“ Seit vielen Jahren setzt sich die Organisation Terre des Femmes bereits für die Rechte von Frauen und Mädchen ein und ruft immer wieder zu Aktionen auf.

Deutliche Zeichen gegen Gewalt

Durch das Hissen einer blauen Flagge setzten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Rathauses in Erda gemeinsam ein deutliches Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Koordiniert wurde die Aktion durch die Kreisverwaltung des Lahn-Dill-Kreises. Es haben sich viele Rathäuser daran beteiligt, was auch im Sinne von Terre des Femmes ist, die seit 2001 dazu aufrufen, den internationalen Aktions- und Gedenktag „Nein zur Gewalt an Frauen“ zu nutzen, um die Öffentlichkeit wachzurütteln und sich für ein weltweites Zeichen gegen Gewalt zu vereinen. Gerne folgten wir in unserer Gemeinde dem Ruf, um die Öffentlichkeit für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren. Durch zusätzliche Veranstaltungen und ein vielseitiges Rahmenprogramm rund um das Hissen der blauen Fahnen auch an Rathäusern gaben Mitstreiterinnen und Mitstreiter den betroffenen Frauen und Mädchen eine Stimme. Sie forderten unter anderem bessere Präventionsmaßnahmen und klärten die Öffentlichkeit über strukturelle Zusammenhänge von geschlechtsspezifischer Gewalt auf.

Weitere Aktionen für eine gerechtere Welt

Um die Rechte der Frauen und Mädchen weiterhin zu stärken, reicht eine Hilfsaktion natürlich nicht aus. Es erforderte beständigen Einsatz, damit der Rechtsstaat allen betroffenen Opfern zur Seite steht, ihnen den entsprechenden Schutz gewährt und die Strafverfolgung sicherstellt. Die gemeinnützige Menschenrechtsorganisation Terre des Femmes setzt sich daher durch Aktionen, Förderung von Projekten und internationale Vernetzung beständig gegen Gewalt an Mädchen und Frauen ein. Sie klären auf, wo Traditionen Frauen das Leben schwer machen, protestieren, wenn Rechte beschnitten werden und fordern eine lebenswerte Welt für alle Mädchen und Frauen – gleichberechtigt, selbstbestimmt und frei. Mir als Bürgermeister ist es wichtig, dass alle Menschen unabhängig vom Geschlecht oder anderen Merkmalen die Chance auf ein würdevolles Leben haben. Wenn Sie noch mehr über Terre des Femmes erfahren möchten, dann schauen Sie gerne auf der Website www.frauenrechte.de vorbei.