Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine: Angst und Sorgen nehmen

In meinem vorangegangen Blog habe ich bereits darüber gesprochen, dass es mir besonders am Herzen liegt, für die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine menschenwürdige Unterkünfte bereitzustellen. In unserer Gemeinde gab es dahingehend eine Besonderheit, denn wir hatten das Glück, dass wir sehr viele Unterbringungsmöglichkeiten bereitstellen konnten.

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Mit der Unterstützung der Evangelischen Kirche Hessen-Nassau, der Eigentümerin der Jugendburg in Hohensolms, und der Ausländerbehörde des Lahn-Dill-Kreises als Fachdezernat konnten wir ca. 70 bis 80 Personen aus der Ukraine auf der Jugendburg menschenwürdig unterbringen. Jetzt allerdings kommt es zu einer großen Herausforderung, denn die Jugendburg wurde an eine Privatschule verkauft und soll zukünftig auch als solche genutzt werden. In der Folge gilt es also für uns die etwa 70 Kriegsflüchtlinge, die aktuell noch dort untergebracht sind, auf die Kommunen im Lahn-Dill-Kreis zu verteilen. Die Gemeinden und Rathäuser engagieren sich sehr dafür und wollen den Menschen natürlich ihre Angst und ihre Sorgen nehmen.

Den Aufenthalt positiv gestalten

Viele Menschen aus der Ukraine sind ohnehin schon mit vielen Ängsten belastet, weshalb es für uns in der Gemeinde wichtig ist, adäquate Unterkünfte zu finden. Wer mitunter alles verloren hat, sollte meiner Meinung nach zumindest hier ein bisschen Ruhe finden. In der einmaligen und großartigen Zusammenarbeit mit Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern anderer Gemeinden und Städte konnten wir den Flüchtlingen einen Teil ihrer Angst nehmen und sie gut unterbringen. Durch eine feste Wohnung erhalten die Menschen wieder eine Perspektive, sie können sich in ihrer neuen, vorübergehenden Wahlheimat besser zurechtfinden und vor allem erhalten sie dadurch wieder ein Stück weit Sicherheit. Die Gemeinde Hohenahr hat hierfür zwei eigene kommunale Wohnungen hergerichtet und konnte so Personen aus der Ukraine eine Unterbringung ermöglichen. Darüber hinaus haben wir auch Privatwohnungen akquirieren können – an dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an alle Privatvermieter, die ihre Wohnungen zur Verfügung stellen. Darüber hinaus hat die Gemeinde Hohenahr auch ein Dorfgemeinschaftshaus (DGH) für die kurzfristige Unterbringung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine hergerichtet. Große Unterstützung gibt es auch von der Flüchtlingshilfe aus Hohenahr, die sich sehr stark engagiert, um den Menschen die Sprachbarriere zu nehmen und ihnen dabei hilft, ihre Zukunft positiv zu gestalten.

Leider noch kein Ende in Sicht

Auch in den nächsten Monaten werden noch viele Menschen aus der Ukraine zu uns kommen, mit dem Wunsch nach einer menschenwürdigen Unterkunft und einer Perspektive für die Zukunft. Leider ist nicht zu erwarten, dass der Krieg bald endet. Wer die Medien verfolgt, weiß, dass sich einige Mitgliedsländer der NATO auch dazu entschieden haben, militärische Großgeräte zu liefern. Dass dies zu einer schnellen Befriedung des Konfliktes beitragen wird, bezweifle ich aufgrund der aktuellen Nachrichtenlage sehr. Es wird somit dazu führen, dass wir weiterhin den Menschen aus der Ukraine, die vor diesem Krieg fliehen und Schutz suchen, eine Unterbringungsmöglichkeit bieten müssen. Und das heißt für uns, wir brauchen Wohnungen, Wohnungen, Wohnungen. Und die sind nicht so üppig gesät, wie man sich das wünscht. Aber wir müssen versuchen, miteinander und mit staatlichen Stellen eine Lösung zu finden. Deswegen ist auch nochmal mein dringender Appell an alle Bewohner:innen unserer Gemeinde Hohenahr und in ganz Deutschland: Wer derzeit leerstehende Privatwohnungen hat, sollte darüber nachdenken, ob er diese nicht an Menschen aus der Ukraine vermieten möchte.